Das klassische Tennis-Videospiel hat eine faszinierende Geschichte, die bis in die Anfänge der Videospielentwicklung zurückreicht. Obwohl viele "Pong" als das erste Tennis-Videospiel betrachten, geht die wahre Ursprungsgeschichte noch weiter zurück.
Im Jahr 1958 entwickelte der Physiker William Higinbotham am Brookhaven National Laboratory ein Spiel namens "Tennis for Two".
Dieses gilt als der wahre Urvater der Tennis-Videospiele und sogar als einer der ersten Vorläufer moderner Videospiele überhaupt. "Tennis for Two" wurde auf einem Oszilloskop mit einem etwa 12 Zentimeter großen Bildschirm dargestellt.
Das Spiel zeigte eine seitliche Ansicht eines Tennisplatzes. Spieler kontrollierten einen Lichtpunkt, der einen Ball darstellte, und mussten diesen über ein Netz hin und her schlagen. Bemerkenswert war, dass der Ball bereits eine rudimentäre Physik-Engine besaß - er bewegte sich in einer elliptischen Bahn und wurde von der Schwerkraft beeinflusst.
Während "Tennis for Two" aufgrund seiner komplexen Hardware nie kommerziell erfolgreich wurde, gelang dies 1972 dem Spiel "Pong" von Atari.
"Pong" vereinfachte das Konzept auf zwei vertikale Balken und einen quadratischen "Ball". Es wurde zunächst in Spielhallen populär und läutete das goldene Zeitalter der Arcade-Spiele ein.
Mit der Entwicklung leistungsfähigerer Konsolen und Computer evolved auch das Genre der Tennis-Videospiele weiter: Super Tennis (1991): Erschienen für das Super Nintendo Entertainment System, bot es bereits über 20 spielbare Charaktere und einen beliebten Multiplayer-Modus.
Grand Slam Tennis 2 (2012): Dieses Spiel von EA Sports kombinierte realistische Simulation mit Arcade-Elementen und bot 20 echte Tennis-Größen als spielbare Charaktere.
Klassische Tennis-Videospiele orientieren sich an den Regeln des echten Tennis:
Tennis-Videospiele haben einen wichtigen Platz in der Geschichte der Videospiele. Sie demonstrierten früh das Potenzial interaktiver Unterhaltung und halfen, Videospiele einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Interessanterweise haben Tennis-Videospiele auch Verbindungen zur Militärtechnologie. Die mathematischen Grundlagen für die Ballflugbahn in "Tennis for Two" basierten auf denselben Differentialgleichungen, die für Flugkörperberechnungen verwendet wurden.
Heutige Tennis-Videospiele bieten hochrealistische Grafiken, komplexe Physiksimulationen und oft die Möglichkeit, als echte Tennisprofis zu spielen. Einige Spiele nutzen sogar Motion-Control-Technologie, um eine noch immersivere Erfahrung zu bieten. Trotz all dieser Fortschritte bleibt der Kern des Tennis-Videospiels derselbe wie vor über 60 Jahren: zwei Spieler, ein Ball und die Herausforderung, diesen präzise zu kontrollieren. Diese zeitlose Formel erklärt, warum Tennis-Videospiele auch heute noch Spieler auf der ganzen Welt faszinieren.